Publications
ULRICH MOSKOPP
Raum
ULRICH MOSKOPP Raum Ulrich Moskopp untersucht Raum mit Mitteln der Malerei. In seinen Erkundungen nähert er sich diesem sowohl gegenständlich als auch abstrakt.
In der Ausstellung zeigt ein Bild ein Interieur ohne menschliche Figuren, konzentriert auf das Wesentliche und enthält keine störenden Elemente (Raum I). Dieses und ein weiteres Öl-Tableau (Zeit I) sind in einem in sich verschmelzend-sfumatösen Licht gemalt und scheinen aufzutauchen aus einer anderen Welt. Der leere Raum mit nackten Wänden enthält in seiner Spärlichkeit eine ätherische Stille, die fast getrennt, entrückt zu sein scheint von der physischen Realität; das Leben ist stehengeblieben in einer anderen Zeit. Der Raum wird hier vom Künstler nicht rein wirklichkeitsgetreu abgebildet, Moskopps Raum beinhaltet eine existentielle Dimension und wird als Ausdrucksform für fundamentale Aspekte des Daseins genutzt.
Daneben installiert Moskopp die Dammar-Bilder, räumlich-sphärische Farb-Lack-Fließ-Bilder, die sich aus einer Reihe von Experimenten entfalten. Diese Tafeln thematisieren die Farbe und das Licht auf ab- strakte Weise. Wesentliche bildschaffende Elemente sind die Struktur der Farboberfläche, ihre Transpa- renz und Beschaffenheit. Der Künstler selbst tritt als Raum Akteur der Bilder in den Hintergrund und reduziert sich auf die Rolle des Regisseurs, so dass die Farbe selbst zur Malerin wird. Das zentrale Thema Raum findet sich sowohl in Moskopps Auseinandersetzung mit der Gegenständlichkeit als auch in der der Abstraktion der Dammar- Bilder und schließlich dem jüngsten Werk WEENA, dessen Farbexplosion die Sinnlichkeit der Farbe inszeniert. Mit WEENA taucht der Betrachter über den Farbraum selbst in die Tiefe. Weena ist eine literarische Figur aus dem Roman von H.G. Wells. „Die Zeitmaschine“. Sie gehört dem menschenähnlichen Geschlecht der Eloy an, das im Jahr 802701 lebt.
Nina Kretzschmar